
Marggrabowa, Treuburg, Olecko liegt im oestlichen Teil von Mazury (Masuren).
Die meisten
Siedlungen auf dem gebiet des Landes von Olecko sind im XVI. Jahrhundert,
zur Zeit des Fuersten Albrecht Hohenzollern entstanden, der im Jahre
1560 die erste Stadt in diesem Teil des Fuerstenprussens gegruendet
hatte. Sie bekam den Namen Margrabowo (von dem Titel Albrechts - dem
Markgrafen von Brandenburg) sowie den groessten Markt in Preussen (ueber
5.5 ha), der ein wichtiges Handelszentrum im
polnisch-litauisch-preussischen Grenzgebiet bildete. Die Entwicklung der
Stadt war durxh Naturkatastrophen, wie Braende, Epidemien und
Kriegsverwuestungen gehemmt. Sie verursachten grosse materielle Schaeden,
bedeutende Verluste der polnischen Bevoelkerung sowie fast vollstaendige
Vernichtung der Zeugnisse aus frueheren Zeiten in Form von
Architekturdenkmaelern. Von allen Schicksalsschlaegen und historischen
Ereignissen haben die Einwohner von Olecko und der Umgebung durch den
Tatarenueberfall in den Jahren 1656-1657, durch die Pestepidemie, welche
in den Jahren 1709-1711 auf dem gebiet der Starostei Olecko 11.000
Opfern gefordert hat, sowie durch die beiden Weltkriege am meisten
gelitten. Als Grenzkreis wurde Olecko und seine naechste Umgebung zum
Schauplatz blutiger Kaempfe in den Jahren 1914-1915, deren Spuren bis
heute in diesem Lande in Form von Ehrenmaelern und zahlreichen
Militaerfriedhoefen erhalten gebleiben sind.
Dia naechste Nachbarschaft der echt polnischen Gebiete hatte zur Folge,
dass der Kreis Olecko langr Jahre einen polnischen Charakter hatte. Aus
Olecko gingen die Proteste gegen die Germanisierungs in Masuren aus. Im
Jahre 1659 wurde hier Jan Moneta - Lehrer der polnischen Sprache im
akademischen Gymnasium in Gdansk geboren. In Wojnasy bei Olecko kam im
Jahre 1790 Krystyn Lach Szyrma - Schriftsteller und Gelehrter, Professor
fuer Philosophie an der Warschauer Universitaet zur Welt. In Olecko
lebte und arbeitete in den Jahre 1820-1837 Pastor A. F. Czygan -
Gruender und Redakteur der Zeitschrift "Nowiny o Rozszerzeniu Wiary
Chrzescijanskiej" (Neuigkeiten ueber die Verbreitung des Christlichen
Glaubens). Er wurde im Jahre 1836 zum Vorsitzenden der Synode
masurischer Pastoren in Olecko, in der Beschluss gegen die Entfernung
der polnischen Sprache aus den Schulen in Masuren gefasst wurde. Im
Jahre 1856 wurde hier Jan Karol Sembrzycki - Redakteur der Zietschriften
fuer die polnische Bevoelkerung: "Mazur" (Masure) und "Mazur
Wschodniopruski" (Ostpreussischer Masure), Herausgeber von Kalendern und
aktiver Bildungsaktivist geboren. Einige Jahrhundertelang lebte in Kreis
Olecko ueberwiegend die polnische Bevoelkerung evangelischer Konfession.
Noch kurz vor dem Ausbruch des I. Weltkrieges hat wenigstens die Haelfte
der Einwohner Polnisch als Muttersprache gesprochen. Die Treute der
einigen Sprache und Volkstuemlichkeit war jedoch nicht mit dem
Nationalbewusstsein verbunden. Die Volksabstimmung in Olecko im Jahre
1920 wurde zu einer katastrophalen Niederlage. Fuer Polen haben
lediglich 2 Personen gestimmt! Als Andenken an den Sieg bei der
Volksabstimmung haben die Deutschen der Stadt den neuen Namen - Treuburg
gegeben, der ab 1933 fuer den ganzen Kreis galt, der bisher Olecko (Kreis
Olecko) hiess. Von Anfang der dreissiger Jahre des vorigen Jahrhunderts
erfolgten inOlecko positive Umwandlungen, die mit dem
Zivilisationsforschritt verbunden waren. Die Stadt erhielt
Eisenbahnverbindung mit der Welt, neue Kommunal- und
Dienstleistungsanlagen: Gas-, Kraft-, Wassserversorgungs- und
Abwasserleitungen, Schlacht- und Kuehlhaus. Man hat hier Wohnhauser,
neue Schulen und oeffentliche Objekte erbaut. Besonders viel hat man im
Bereich der Betonung von Schoenheit der natuerlichen Lage der Stadt im
malerischen Gelaende zwischen den Seen und Waeldern des huegeligen Tiels
von Masuren getan.
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